Schreiattacken

Fortlaufend heftiges Schreien

  •  Manche Babys zeigen ohne erkennbaren Grund heftige Schreiattacken. In dieser Zeit sind sie sehr unruhig und lassen sich nicht beruhigen. Meist beginnen die Schreiphasen zu einer bestimmten Uhrzeit am Nachmittag und können sich bis tief in die Nacht hineinziehen. 
  • Diese Schrei- und Unruheepisoden setzen meist um die zweite Lebenswoche ein und nehmen bis zur sechsten Lebenswoche zu. In der Regel gehen sie bis Ende des dritten Monats immer mehr zurück, gelegentlich können sie aber auch darüber hinaus andauern.
  • Die genauen Ursachen dieser Schreiattacken sind bislang nicht eindeutig geklärt. Sie gehen jedoch zeitlich einher mit den Reifungs- und Anpassungsprozessen, die der Säugling in seinen ersten Lebensmonaten leisten muss. 
  • So kann Babys in den ersten drei Monaten die Verdauung zu schaffen machen, weil ihr Verdauungssystem erst noch ausreifen muss. Allerdings sind die Schreiepisoden nur bei einem geringen Teil der betroffenen Säuglinge die Folge von Magen-Darm-Problemen. 
  • In den meisten Fällen liegt dagegen ein Schlafdefizit vor: Die Säuglinge haben Probleme, in den Schlaf zu finden, kommen während des Tages bis in die Abendstunden kaum zu erholsamem Schlaf und werden zunehmend überreizt.

 Belastung für die Familie

  •  Die Schrei- und Unruheepisoden sind zwar in der Regel harmlos und auf die ersten drei Lebensmonate begrenzt, bedeuten für die anderen Familienmitglieder häufig eine starke Belastung. 
  • Probieren Sie die verschiedenen Tipps aus und versuchen Sie, selber möglichst die Ruhe zu bewahren. 

Wichtig! Suchen Sie unbedingt rechtzeitig Hilfe und Entlastung, wenn Sie glauben, das Schreien nicht mehr aushalten zu können.


Was tun?

  • Reduzierung von äußerlichen Reizen,
  • Vermeiden von Übermüdung,
  • Strukturierung des Tagesablaufes mit regelmäßigen Schlafzeiten am Tag,
  • Ausnutzung kindlicher Wachphasen für gemeinsame Spiele

Was unbedingt vermeiden?

Niemals schütteln! Manchmal schütteln Eltern ihre schreienden Babys aus lauter Verzweiflung. Tun Sie das auf keinen Fall! Schon kurzes Schütteln kann schwere gesundheitliche Schäden verursachen und sogar zum Tod des Babys führen.


Wenn Sie merken, dass Sie die Geduld verlieren:

  • Nehmen Sie sich eine kurze Auszeit.
  • Legen Sie Ihr Baby in seinem Gitterbett sicher ab.
  • Verlassen Sie den Raum.
  • Atmen Sie durch.
  • Schauen Sie alle paar Minuten nach Ihrem Kind.
  • Holen Sie sich Unterstützung, z.B. in einer kinderärztlichen Praxis, in einer Beratungsstelle für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern oder einer sogenannten Schreiambulanz.